Dr. h.c. Alfred Höck †
Unter seinen ersten Aufsätzen ist die Beschäftigung mit den frühen Wachsvotiven am Elisabethgrab in Marburg zu verzeichnen, und viele weitere Beiträge hat er in regionalen und internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, vor allem zur Migrationsforschung, zur Bauforschung (Fachwerkbau, Kirchenbauten, Denkmalschutz) und zur Töpfereigeschichte. Die Internationalen Hafnerei-Symposien hat er seit ihrer Gründung 1968 in St. Justina (Osttirol) viele Jahre mit gestaltet, und so würdigte das Deutsche Hafner-Archiv am Bayerischen Nationalmuseum seine Forschungsarbeit 1982 mit der Zusammenstellung seiner Bibliographie. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der Kultur unterständischer Schichten, den Arbeitsmigranten und benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.
Schon 1979 gab er einen Themenband „Judaica Hassiaca" der Hessischen Blätter für Volks- und Kulturforschung heraus; seitdem widmete er sich intensiv der Sozial- und Kulturgeschichte der jüdischen Landbevölke
rung in Hessen bis zum Holocaust und der Aufarbeitung deutscher Geschichte, vor allem durch sein Engagement in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und als Mitglied der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen. Wichtig waren ihm die persönlichen Lebenswege und Schicksale, und mit vielen Emigrierten pflegte er rege Kontakte. Auf Exkursionen und Führungen wusste er eindringlich für die Notwendigkeit einer Erhaltung von Synagogen und jüdischen Friedhöfen zu sensibilisieren. Dafür wurde er 1994 mit der Aufnahme in das Jewish National Fund Golden Book ausgezeichnet.
Gefreut hat er, der Jacob und Wilhelm Grimm, nicht zuletzt aber den „Malerbruder" Ludwig Emil Grimm schätzte, sich noch über den Besuch seines Freundes, des japanischen Märchenforschers Toshio Ozawa, im Sommer 2008. Für Alle, die ihn kannten, werden die vielen anregenden Gespräche in Erinnerungen bleiben, und gerne denke ich noch an gemeinsame Fahrten im Hessenland, nach Lienz in Osttirol oder ins Pustertal zurück. Bleiben werden auch die Eindrücke seines immensen Wissens, der Intensität des Betrachtens und der Interpretation des Gesehenen, seiner Bereitschaft und Befähigung zur Vermittlung: Eindrücke, die den Lehrer Alfred Höck kennzeichneten im besten Sinne der Begeisterung von Schülern für das Fragen und Schauen als Voraussetzung wissenschaftlichen Arbeitens und doch auch den Menschen Alfred Höck schätzenswert machten in seiner Aufgeschlossenheit und Zuwendung.
Siegfried Becker, ZV Marburg
Freiwillige gesucht!
Für Arbeiten zur Digitalisierung der ZHG, Supplementbände ZHG und älteren Bände der „Hessischen Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde" werden Freiwillige gesucht, die sich beteiligen beim Kollationieren und Formatieren der Beiträge. Freiwillige, die über fundiertere Kenntnisse des Programms MS Word verfügen, sind besonders gefragt.
Da sich bereits Freiwillige zum Korrekturlesen gemeldet haben, wären vordringlich noch die Formatierungsarbeiten zu erledigen, bevor sie zum Korrekturlesen weiter gegeben werden können. Freiwillige, die sich beteiligen möchten, auch wenn sie über keinen eigenen PC verfügen, wenden sich bitte an Dr. Aloys Schwersmann entweder telefonisch 06421-9250160 (tagsüber) oder per email aloys.schwersmannLdweb.de, der die Arbeiten leitet und koordiniert.
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