ihre Bestände dorthin abzuliefern. Es befand sich ebenfalls im Schloss Wilhelmsburg, war aber vom Stadtarchiv räumlich und personell getrennt.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 beschloss der Rat der Stadt Schmalkalden, das vakante Stadtarchiv dem Kreisarchiv anzugliedern. Zum einen aus Effektivitätsgründen, zum anderen, um auf diese Art ein „Territorialarchiv“ bzw. eine zentrale Forschungsstelle für historische Quellen zu schaffen. Da die Räumlichkeiten im Schloss aber nicht geeignet schienen, führte man die Bestände 1974 in der ehemaligen Pumpstation am Schlossküchenweg zusammen.
Kreisarchivar Heinz Knauf leitete zeitweise mit einer Mitarbeiterin die Einrichtung bis 1979, danach war das Archiv nur noch mit jeweils einer Stelle oder einer Halbtagskraft besetzt. Viele Bestände blieben unbearbeitet liegen, es erfolgten keine Ablieferungen mehr, auch die Bedingungen in dem zunächst modern hergerichteten Archivmagazin verschlechterten sich. Die hohe Luftfeuchtigkeit von 70–80 Prozent führte zu großen Schäden am wertvollen Archivgut.

Das Stadt- und Kreisarchiv
Schmalkalden heute
Im Oktober 1990 wurden im Kreisarchiv Schmalkalden mit der Diplombibliothekarin Ute Simon und der Verwaltungsangestellten Erika Heilgeist zwei neue Mitarbeiterinnen eingestellt: Sie erhielten in den folgenden 20 Jahren Unterstützung durch ABM-Kräfte und Praktikanten. Die zunächst dem Landratsamt Schmalkalden und seit der Kreisauflösung 1994 dem „Zweckverband Kultur des Landkreises Schmalkalden-Meiningen“ zugeordnete Einrichtung – jetzt offiziell mit der Bezeichnung „Stadt- und Kreisarchiv Schmalkalden“ versehen – erhielt eine vollkommen neue Ausstattung mit Regalen und moderner Technik. Über mehrere Jahre erfolgte die vollständige Sanierung des 1974 bezogenen Gebäudes sowie der Ausbau des Dachbodens. 1995 wurde mit der systematischen Verfilmung und Restaurierung der Bestände außer Haus begonnen: Stadtrechnungen, Ratsprotokolle, sowie Teile des historischen Aktenbestandes mit den Bauakten sind bereits auf Mikrofilm gesichert. Auch die auf stark säurehaltigem Papier verfassten Rats- und Kreistagsproto­kolle von 1945 bis1989 wurden verfilmt.
Bei der Erschließung der Bestände konzentrierte man sich zunächst auf jene, die zur

Ratsprotokolle, Stadtrechnungen, Zunfturkunde und Akten im Stadt- und Kreisarchiv Schmalkalden.
Foto: Wieland Otto

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