dort wurde sie nach Hadamar verlegt und dort am 11. November 1943 ermordet.
„Mit Tränen in den Augen haben wir dann diese Spritze aufgezogen“, zitierte Ruth Piro-Klein in ihrem Vortrag Hilde Steppe, Pflegereferentin im hessischen Sozialministerium von 1988 bis 1997 und Buchautorin von „Krankenpflege im Nationalsozialismus“. Piro-Klein, die in ihrem Vortrag zuvor die Geschichte der professionellen Pflege von der katholischen Frauengemeinschaft der Vinzentinerinnen über Ernst Theodor Fliedner oder Florence Nightingale bis hin zu Agnes Karll geschildert hatte, beschrieb eindrucksvoll, wie radikal sich Ethik und Funktion der Pflege in der NS-Zeit veränderten und Pfleger zu nützlichen Werkzeugen des Regimes wurden. Sie belegte dies mit einer Fülle von Gesetzestexten, Ausweisen, Trachten und Bildern aus Fachzeitschriften jener Zeit.
Am Beispiel verschiedener Zwischenanstalten und Mordzentren beschrieb Ruth Piro-Klein, dass die Pflegenden in der Ausführung des „Euthanasie“-Programms an allen Umsetzungsphasen beteiligt gewesen seien. Dies habe begonnen bei den „braunen Gemeindeschwestern“ auf dem Dorf, die Kranke und Behinderte meldeten. Und es endete mit der Beteiligung der Ärzte und Pfleger an den Tötungsvorgängen während der Aktion „T 4“ von 1939 bis 1941 oder an der ab 1941 beginnenden zweiten „dezentralen“ Phase der „wilden Euthanasie“.
Die Expertin des Korbacher Krankenhauses, die in ihre Ausbildung heutiger Gesundheits- und Krankenpfleger stets einen Besuch in der

Bei einer Führung durch die Ausstellung des Wolfgang-Bonhage-Museums informierte Dr. Wilhelm Völcker-Janssen (links) die Geschichtsvereine Frankenberg und Itter-Hessenstein über NS-Euthanasie-Opfer in Waldeck-Frankenberg.Foto: Völker

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