Melsunger Tertiärgraben, Tongrube und Sandgrube. – Eine alte Landstraße nach Kirchhof. – Der Schindanger und die Abdeckerei. – Die Konrad-Hoffmann-Hütte. – Waldhute und Pflanzgarten, Veränderungen in der Waldnutzung im 19. Jahrhundert. – Der Mühlgrabensteg und die touristische Erschließung der Wälder um Melsungen. – Mittelalterliche Schleifmühlen und Eisenverarbeitung. – Die Wüstung Reinwerkerode. – Neuzeitliche Wasserkraftnutzung am Kehrenbach, der Mühlgraben zur Salzmannschen Weberei und zur Bachmühle. – Der Bau der ICE-Schnellbahn.
3. und 4. Etappe
Am 23. Mai 2009, einem schönen warmen Tag, trafen sich die Wanderer zur 3. und 4. Etappe. Aus Anlass des 800jährigen Jubiläums der Ersterwähnung Adelshausens hatten wir die beiden Etappen zusammengelegt und wanderten aus dem Kehrenbachtal über die Höhen des Stadtwaldes hinüber ins Nachbardorf Adelshausen. Wegen der recht anstrengenden Route, immerhin waren 220 Höhenmeter zu bewältigen, war der Kreis der Mitwanderer geschrumpft. Auch hier hatte ich wieder einen reichhaltigen Themenkreis zusammengestellt.
Interessantestes Thema auf dieser Route war die Geschichte des Stadtwaldes. War doch der Wald über die Jahrhunderte wirtschaftlicher Rückhalt und „Spardose“ der Stadt. Seit Landgraf Heinrich II. seinen lieben und getreuen Bürgern von Melsungen im Jahre 1370 den Nutzen am fast 2500 Acker großen Wald geschenkt hatte, griffen die Stadtväter in wirtschaftlichen Notzeiten gern auf den Holzvorrat des Waldes zurück. Schon damals wurde er der „Schöneberg“ genannt.
Um so härter traf es die Stadt, als Landgraf Philipp der Großmütige im Jahre 1560 unvermutet einen 998 Acker großes Stück des Stadtwaldes dem Nutzen durch die Stadt entzog. Gerade zu dieser Zeit war der Holzbedarf sehr groß. Am 16. Januar 1552 war die steinerne Brücke durch ein Hochwasser zerstört worden. Zwei Jahre später, am 20. Mai 1554, brannte das Rathaus ab. Für das benötigte Holz musste nun beim Landgrafen das volle Forstgeld bezahlt werden. Am 31. März 1567 starb Philipp, umgehend bat der Rat der Stadt den Nachfolger Wilhelm IV. um Rückgabe Waldes. Am 4. Juni 1568 wurde dieser Bitte, wenn auch nicht im vollen Umfange, stattgegeben. Der sogenannte „Alte Schöneberg“
Kurt Maurer berichtet an der Carl-Braun-Hütte über die Geschichte des Stadtwaldes.Foto: Pietrzak
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