Rezeption der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen in den 200 Jahren ihrer Existenz behandelt. Am Anfang standen die Illustrationen des Malerbruders Ludwig Emil Grimms für die zweite Auflage von 1819/22. Neben den Illustrationen, von denen besonders die Otto Ubbe­lohdes hervorgehoben seien, die seit vielen Lesergenerationen das Bild der Grimmschen Märchen prägen, gibt es auch ein Fülle von Bildträgern und Genres, in denen Märchenbilder und -inhalte popularisiert wurden. Im Bestand des Grimm-Museums sind zahllose Beispiele zusammengetragen, die gemeinsam mit den illustrierten Übersetzungen der Grimmschen Märchen in 170 Sprachen ein reichhaltiges Anschauungsmaterial über 200 Jahre der Grimm-Rezeption bieten. Schließlich wird eine weitere Ausstellung unter dem Titel „Protestation des Gewissens – Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm und der Protest der Göttinger Sieben“ mit den politischen handelnden Brüdern Grimm bekannt machen: Ihre Teilnahme als Göttinger Professoren am Protest gegen die Außerkraftsetzung der hannoverschen Staatsverfassung durch den autokratischen König Ernst August 1837. Genaueres und Termine werden noch mitgeteilt.

 

Brüder-Grimm-Museum Kassel und Brüder-Grimm-Gesellschaft e. V.
Schöne Aussicht 2, 34117 Kassel
Internet: www.grimms.de

 

Brüder Grimm Haus Steinau – Das Haus der Märchensammler
und Sprachforscher

 

In der Brüder-Grimm-Stadt Steinau an der Straße lebten die berühmten Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm von 1791 bis 1798 mit ihrer Familie. Der Vater Philipp Wilhelm Grimm, selbst 1751 in Steinau geboren, war hierher versetzt worden. Vorher hatte er in Hanau als Hofgerichtsadvokat gewirkt und begleitete nun die Stelle des landgräflichen Amtmannes für die Ämter Steinau und Schlüchtern. Die Familie Grimm zog in das im Jahr 1562 errichtete Amtshaus, wo im Erdgeschoss Räumlichkeiten für das alltägliche Leben zur Verfügung standen und im Obergeschoss er Vater seine Diensträume hatte. Die Kindheit und Jugend der Brüder Grimm in Steinau ist in ihren Selbstbiographien beschrieben.
Das Amtshaus, das heute den Namen „Brüder Grimm-Haus“ trägt, ist ein stattlicher Renaissance-Bau mit steinernem Sockel und einem zur Hofseite von Schmuck-Konsolen getragenen Fachwerkobergeschoss. Bemerkenswert ist eine Konsole über der spitzbogigen Eingangstür. Der als Kopf eines Fabeltieres ausgeprägte untere Teil hat eine geisterabwehrende Funktion. Unter dem Walm des vorderen Giebels trägt ein kleines hölzernes Männchen die Last des Dachfirsts auf seinem Rücken. Das Gebäude ist in eine malerische großzügige Hofanlage eingebettet, die von einer Mauer umgeben ist. Ein märchenhafter Kräutergarten lädt zum Verweilen ein. Der damalige Amts- und Wohnsitz ist heute ein Museum zum Leben, zum Werk und zur Wirkung der Brüder Grimm und ihrer Arbeit.
Rechtzeitig zu den beiden Jubiläumsjahren 2012 und 2013 wurde das Museum, das 1998

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