Diplomaten Wilhelm von Humboldt (1767-1835) und 1789/90 den Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) kennen. In Mainz freundete er sich auch mit dem Dichter, Schriftsteller und Musiktheoretiker Wilhelm Heinse (1746–1803) an.
Auf der Suche nach einer Braut hatte der mittlerweile 36jährige Protestant in der nahegelegenen freien Reichsstadt Frankfurt am Main Erfolg. Am 27. Dezember 1791 schrieb er begeistert an Forster: “Ich fühle mich bei meiner Braut glücklicher, als ich es verdiene. (…) Man nennt sie überall die Krone von Frankfurt und in den glänzendsten Zirkeln auf dem Konzert und Ball nehmen wir mit jedem Schritt die freundlichsten Glückwünsche ein“. Die 23jährige Margarethe Elisa­beth Grunelius stammte aus angesehener Kaufmannsfamilie, die bald auch zu den ersten Bankiersfamilien der Stadt zählte, war künstlerisch begabt und im Zeichnen sowie der Kunst des Kupferstechens ausgebildet. Sie verfügte über „freien Geist und feine Bildung“, was Soemmerring sehr schätzte, während ihn intellektuelle, selbstbewusste Frauen verunsicherten. Am 6. März 1792 fand im Haus der Brauteltern die Trauung statt – eine Liebesheirat. Am 25. Mai wurde Soemmerring auf Antrag in die Frankfurter Bürgerschaft aufgenommen, doch lebte das junge Paar zunächst in Mainz. Im September 1792 begab sich Soemmerring mit seiner „Betty“ auf Hochzeitsreise und reiste über Kassel, Thüringen und Sachsen nach Wien, wo er einen Teil seiner Präparatesammlung verkaufte.
Im Verlauf der Französischen Revolution erlitten die preußisch-österreichischen Armeen bei Valmy eine Niederlage gegen die französischen Revolutionsheere, die nun zum Gegenschlag ausholten und den Mainzer Kurstaat bedrohten. Dessen Fürstbischof hatte sich als Beschützer flüchtiger, königstreuer französischer Adeliger und Gegner der Revolution besonders exponiert, dabei aber seine militärischen Möglichkeiten überschätzt. Forster berichtete seinem Freund nach Wien von den Ereignissen und brachte Soemmerrings wertvollsten Besitz auf dessen Wunsch zu den Schwiegereltern nach Frankfurt. Vor der französischen Besetzung am 21. Oktober 1792 verließ der Kurfürst mit dem größten Teil des ihm treu ergebenen Hofstaates und des Adels fluchtartig Mainz. Als Soemmerring am 5. November 1792 wieder

 

Eintrag (Nr. 100) der Aufnahme von Soemmerring in die Frankfurter Bürgerschaft auf den Seiten 393–394
im Bürgerbuch 20 (1792–1797) (Institut für Stadt­geschichte, Frankfurt am Main)

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