Der Coppernicus-Verein in Thorn enthüllte an seinem Geburtshaus am Altstädtischen Markt 1868 eine Gedenktafel, die vermutlich nach 1945 entfernt wurde. In der Bockenheimer Anlage in Frankfurt wurde 1897 ein Standbild für den Erfinder des Elektrischen Telegraphen eingeweiht, das Heinrich Petry (1832–1904) nach Entwürfen von Schmidt von der Launitz ausgeführt hatte – 1942 als Rüstungsspende demontiert, blieb es bis heute verschollen. Eine Soemmerring-Brustskulptur aus Sandstein befindet sich seit 1904 an der Südseite des Westflügels des Römers zur Limpurgergasse hin. Am Kurfürstlichen Schloss in Mainz wurden um 1910 Büsten bedeutender Persönlichkeiten der Stadt angebracht, darunter auch Soemmerring. Seit 1978 ehrt die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz Mediziner für besondere Verdienste um die Gesundheit mit der Samuel-Thomas-von-Soemmerring-Medaille. Der Physikalische Verein Frankfurt am Main stiftete 1996 einen Samuel-Thomas-von-Soemmerring-Astronomiepreis für Amateurforscher. In Bad Nauheim bestand von 2002 bis 2010 das Soemmerring-Institut für Bewegungsstörungen und Verhaltensneurologie. In Göttingen wurde 2002 eine Gedenktafel am Gebäude Pauliner Straße 14 enthüllt – im Vorgängergebäude hatte Soemmerring als Student gewohnt. An seinem Thorner Geburtshaus erinnert seit 2003 wieder eine Gedenktafel an den bedeutendsten Sohn der Stadt nach Nicolaus Copernicus (1473–1543). Straßen und Plätze u. a. in Mainz, Frankfurt und Kassel wurden nach ihm benannt. Im Medizinhistorischen Institut der Universität Mainz fand zum 150. Todestag von Soemmerring 1980 erstmals eine von Franz Dumont und Hans-Peter Rösler kuratierte Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz statt. Erst 2001 folgte eine vom Autor dieses Beitrages kuratierte Ausstellung im Westpreußischen Landesmuseum in Münster. Daran schlossen 2004 Ausstellungen in Marburg an der Lahn und Bad Nauheim an. Zum 250.  Geburtstag von Soemmerring gab es 2005 an seinen wichtigsten Wirkungsorten Sonderausstellungen: Mainz, Frankfurt am Main, München, Wien, Kassel und Göttingen sowie 2006 u. a. in Thorn, mittels derer Soemmerring als einer der bedeutendsten Gelehrten der Goethezeit auch wieder einem breiteren Publikum vermittelt wurde. In der neukonzipierten historischen Dauerausstellung im Naturkundemuseum der Stadt Kassel erinnert seit 15. Juni 2012 nun nicht nur der eindrucksvolle „Goethe-Elefant“ an den Mediziner und Naturforscher Samuel Thomas Soemmerring und dessen Bedeutung für Kassel.
Rolf Siemon, ZV Kassel

 

Schädel des von Soemmerring in Kassel präparierten „Goethe-Elefanten“ (Naturkundemuseum, Kassel, Foto: Peter Mansfeld)

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