Historikers. Er brachte fundiertes Wissen und pädagogische Fähigkeiten zusammen und hatte dabei die doch so seltene Begabung der lebendigen Wissensvermittlung.
Ich selber durfte Winfried Wroz bei verschiedenen Projekten kennenlernen. Natürlich ist da das Regionalmuseum zu nennen, aber auch das Philippsjahr 2004. Immer war er mit Engagement und Herzblut dabei. Gleiches ist auch über seine Vereinsarbeit zu sagen.
Für mich, als neuer Vorsitzender des Hauptvereins, war es immer von großer Bedeutung die Meinung, aber auch die Unterstützung eines solchen alten Vereinshasen zu erfahren. Seine Kenntnisse und sein Gefühl für das Machbare, aber auch sein Lachen und seine aufmunternde Art werden uns allen im Verein sehr fehlen.
Ich bin daher sehr glücklich, dass der letzte Tag der hessischen Landesgeschichte 2011, hier in Kaufungen stattfand und von dem Zweigverein Kaufunger Wald-Söhre hervorragend ausgerichtet wurde.
Die gelungene Veranstaltung gibt mir Anlass zu einer abschließenden Bemerkung. Natürlich war der Schwerpunkt der wissenschaftlichen und publizistischen Arbeit von Winfried Wroz das Gebiet von Kaufungen. Ich hatte aber in Gesprächen mit Winfried Wroz nie das Gefühl, mit einem „Lokalhistoriker“ zu sprechen sondern mit einem weltoffenen und weitblickenden Kulturwissenschaftler, der von Kaufungen aus die Welt in den Blick nahm.
Der Verein wird Winfried Wroz nicht vergessen und mehr über ihn sagen als auf Seite 230 im Band 4 der Vereinsgeschichte schon jetzt steht. Gleichzeitig hat er sich aber selbst durch sein Wesen und seine Tätigkeit ein Andenken geschaffen. Alle Menschen haben eine Biographie, Winfried Wroz hat aber auch eine Bibliographie; schon alleine dadurch wird er uns in Erinnerung bleiben.
Unsere Trauer gilt dem Menschen Winfried Wroz, einen Verlust den wir wohl erst später richtig wahrnehmen werden.

Winfried Wroz auf dem Tags der hessischen Landesgeschichte 2011. Als Botschafter Kaufungens stehen ihm Kaiserin Kunigunde und Kaiser Heinrich II. – verkörpert durch Heidi und Albert Noll – zur Seite.