Zweigvereine 33
Aus dem Jahresbericht 2015
Veranstaltungen und Studienfahrten
In das Festjahr „Grundsteinlegung des Klosters
Haina vor 800 Jahren“ wurde am 23. Januar
2015 durch einen reich bebilderten Vortrag von
Dr. Arnd Friedrich eingeführt. Er machte dabei
sichtbar, dass die Abtei, als 1215 mit ihrem Bau
begonnen wurde, bereits eine fast 75-jährige
wechselvolle Geschichte hinter sich hatte. Der
Historiker und frühere Hainaer Pfarrer Friedrich
bettete das Ereignis nicht nur in die hessische
Territorialgeschichte, sondern auch in die
Traditionen des Zisterzienserordens ein (55 Besucher).
Um Grenz- und Hoheitsstreitigkeiten, Bittund
Beistandsgesuche, Beschwerden und
Schuldner bei Prozessen und Verhandlungen
vor dem Gericht Viermünden ging es bei einem
Vortrag von Archivoberamtsrat i. R. Armin
Sieburg (Marburg) am 27. Februar. Er zeigte
dabei mit vielen Beispielen aus dem Bereich
der Straf- und der Zivilgerichtsbarkeit auf, wie
solch eine Gerichtsbehörde als Samtgericht im
Besitz des Landesherrn und adliger Familien
zusammen – oder aber auch gegeneinander
arbeitete (43 Besucher). Im Anschluss an den
öffentlichen Vortrag fand die Jahreshauptversammlung
des Frankenberger Zweigvereins mit
Vorstandswahlen statt, bei dem der alte Vorstand
wiedergewählt wurde.
Im Frankenberger Thalia-Kinotreff zeigte am
6. März Zweigvereins-Mitglied Rainer Gasse
(Allendorf/Eder-Battenfeld) mit vielen historischen
Bildern und Filmausschnitten eine
Video-Dokumentation „Willkommen, du Ross
ohne Hufe“ – 125 Jahre Eisenbahn im Frankenberger
Land. Anlass war der Rückblick auf die
Eröffnung der Bahnstrecke Sarnau-Frankenberg
1890. 70 Besucher
Zum Thema „Johann von Bodenhausen
(1570–1612), Landvogt an der Eder – Geschichte
eines hessischen Landadligen zu Beginn des 17.
Jahrhunderts“ sprach am 20. März im Kreis-
Heimatmuseum Prof. Dr. Gerhard Aumüller
(Marburg). Er zeichnete dabei mit vielen Bildern
und Dokumenten das Bild eines sprachgewandten
und hoch intelligenten Adligen, den
Landgraf Moritz der Gelehrte an seinen Hof
zog und mit wichtigen diplomatischen Aufgaben
betraute. Auch am Umbau des Klosters
St. Georgenberg in Frankenberg wirkte er als
Landvogt mit. Unter den Gästen war auch die
Literaturwissenschaftlerin Dr. Maria von Katte,
deren Mutter eine geborene von Bodenhausen
war (52 Besucher).
Nach dem frühen Tod ihres Mannes, Landgraf
Wilhelm VI. von Hessen-Kassel, führte ab
1663 Hedwig Sophie die Regentschaft für zwei
Söhne. Die Lebensleistung der bisher eher wenig
beachteten Hedwig Sophie von Brandenburg
(1623–1683), der es schwer fiel, die Macht
1677 an ihren jüngsten Sohn Karl abzugeben,
schilderte am 17. April eindrucksvoll die Kasseler
Autorin Sabine Köttelwesch (Kassel) mit Bildern
und Dokumenten (43 Besucher).
Aufrührerische Auswandererlieder des 19.
Jahrhunderts wie Hoffmann von Fallerslebens
„Darum zieh’n wir aus dem Vaterlande!“ betrachtete
am 8. Mai Prof. Dr. Siegfried Becker,
Kulturwissenschaftler an der Marburger Philipps-
Universität. Er schilderte am Beispiel von
Liedern und Textdokumenten die soziale und
wirtschaftliche Situation in unseren Dörfern
im 19. Jahrhundert mit Missernten und Massenarmut.
Abschied, die Überfahrt unter Deck,
Schiffskatastrophen, Heimweh, Mut und Glaubensgewissheit
bestimmten die Liedtexte der
Emigranten (46 Besucher).
Auf ein Forschungsprojekt von Th. Hans-
Dieter Scholz 2007 im Stadtarchiv Kassel bezog
sich Karl-Hermann Völker, als er am 19. Juni
exemplarisch Peter Grebes Feldpostbriefe an