20 Nachrufe Die dienstliche Vita lautet: 1957 wissenschaftlicher Angestellter am Hessischen Staatsarchiv Marburg, 1959 Archivassessor dito, 1960 Regierungsarchivrat dito, 1970 Oberarchivrat dito, 1978 Archivdirektor und Stellvertreter des Hessischen Staatsarchivs Marburg, 1982 Leitender Archivdirektor und Leiter des Hessischen Staatsarchivs Marburg. Wilhelm A. Eckhardt ging 1994 in Pension. Seit 1960 unterrichtete er zusätzlich das Fach Rechtsgeschichte in der angegliederten Archivschule Marburg. Als Direktor des Hessischen Staatsarchives Marburg hatte er gleichzeitig das Direktorat der Archivschule Marburg inne. 1994, kurz vor seiner Pensionierung, wurde die Archivschule verselbständigt. An der Archivschule Marburg wurden auch ausgebildet sein Bruder Dr. phil. Albrecht Eckhardt, zuletzt bis 2002 Direktor des Niedersächsischen Staatsarchives Oldenburg, und sein Vetter Professor Dr. phil. Eckhart Götz Franz, zuletzt bis 1996 Direktor des Hessischen Staatsarchives zu Darmstadt. Die Mutter von Eckart G. Franz ist eine geborene Eckhardt. Für einen Archivar eher außergewöhnlich war das politische Engagement von Wilhelm A. Eckhardt. Von 1968 bis 1979 war er zeitweise Stadterordneter in Marburg bzw. Kreistagsabgeordneter im Kreis Marburg-Biedenkopf. Wilhelm A. Eckhardt, der „Prototyp des in die landeshistorisch-wissenschaftliche Arbeit vertieften Historiker-Archivars“ – Zitat von Andreas Hedwig in seinem Nachruf bei https://landesarchiv.hessen.de – hinterlässt ein umfangreiches Werk. Ermöglicht wurde ihm dieses auch dadurch, dass er von 1954 bis 2005 den Verlag Trautvetter & Fischer Nachfolger zu Marburg geführt hat. Der Verein für hessische Geschichte und Landeskunde dankt ihm für seine wissenschaftliche Tätigkeit allgemein und speziell seine stets umfangreichen und wegweisenden Beratungen über Jahrzehnte. Hans-Jürgen Kahlfuß Archivar Prof. Dr. phil. Gerhard Menk, Vorsitzender des ZV Marburg von 1998 bis 2007 gestorben zu Marburg am 18. Oktober 2019 Es gab kein Entrinnen. An Gerhard Menk führte für Benutzerinnen und Benutzer, die zwischen 1978 und 2011 das Staatsarchiv Marburg aufsuchten, im wahrsten Sinne des Wortes kein Weg vorbei. Wurde man nicht bereits im Treppenhaus mit großem „Hallo“ begrüßt, dann spätestens im Lesesaal. Egal, wo man ihn antraf, immer nahm er Anteil an den Forschungsvorhaben, machte auf Quellenbestände aufmerksam oder berichtete über eigene Projekte. Auch der Verfasser dieser Zeilen hat von der stupenden Quellenkenntnis und großen Hilfsbereitschaft Gerhard Menks profitiert. Als klassischer Historiker-Archivar war Gerhard Menk ein Überzeugungstäter und bis zu seiner Pensionierung im Frühjahr 2011 selbstverständlich auch an jedem Wochenende im Archiv anzutreffen. Damit verkörperte er einen in deutschen Staatsarchiven mittlerweile (fast) ausgestorbenen Archivarstyp. Was bleibt, ist eine beeindruckende Zahl an Monografien und Aufsätzen, die thematisch von der Landesgeschichte Waldecks und Hessens über die ältere Universitäts- und Schulgeschichte bis hin zur Archivgeschichte reichen. 1946 im Westerwald geboren, erlebte Gerhard Menk seine prägende Zeit am Frankfurter Historischen Institut, wo er ab dem
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