38 Zweigvereine funktionierenden historischen „Wasserkunst“in Landau hin, die der Geschichtsverein im vergangenen Jahr bei einer Exkursion besucht hatte. Er zeigte Rechnungen, die 1861 von einer Hentschel-Pumpe an der Niedermühle zeugten. Ab 1899 pumpte von der Teichmühle aus ein Förderwerk das Trinkwasser zum für 135 000 Mark neu erbauten Hochbehälter auf der Burg, und am 20. Dezember 1899 ertönte aus den Frankenberger Häusern der frohe Ruf: ,,Das Wasser ist da!“ Etwa zehn Beispiele für unterirdische Gänge stellte Finger vor und bewies dabei mit früheren, aber auch aktuell von ihm gemachten Fotos, dass sich in den meisten von ihnen Wasserrinnen befanden, durch die das Grund- und versickernde Oberflächenwasser den Brunnen zugeführt wurde. Diese Gänge, so genannte ,,Kanate“, sind als Prinzip der Wassergewinnung seit vier Jahrtausenden im Iran bekannt. Am Ende seiner höchst anschaulichen Präsentation zog Lothar Finger den Schluss: ,,Die Geheimgänge in Frankenberg sind keine Geheimgänge, sondern stehen immer im Zusammenhang mit der Wasserversorgung in der Altstadt. Verbindungen in den Kellern der Altstadthäuser untereinander hat es als Fluchtwege aber gegeben.“ Nach der anschließenden lebhaften Diskussion mit vielen Fragen und Hinweisen dankte Ruth Piro-Klein dem Referenten für sein ,,intensiv recherchiertes, spannendes Stück Stadtgeschichte.“ Karl-Hermann Völker Der Vorstand des Zweigvereins Clemens Lohmann, 1. Vorsitzender, Klaus Leise, 2. Vorsitzender, Schriftführer und Pressewart, Alfons Brüggemeier, Schatzmeister, Doris Hommel-Schäfer, Dagmar Lohmann und Dr. Ulrich Skubella, Beisitzer. Mitgliederzahl am 1.1.2020: 57 (Eintritte: 0, Austritte: 2, Todesfälle: 3) Aus dem Jahresbericht 2019 Am 21. März fand im Hotel Kaiserpfalz die JHV statt. Abgerundet wurde sie vor reichlich Publikum durch einen Lichtbildervortrag über die Altstadt von Fritzlar vor Beginn der Stadtsanierung 1976. Die Bilder stammten aus dem Fundus des früheren Stadtbaumeisters Karl Werner. Dieser hatte zwischen 1974 und 1976 jedes Haus fotografiert, eine „Heidenarbeit“, aber aus heutiger Perspektive ein dokumentarischer Schatz. Die Bilder sind im Stadtarchiv deponiert. Zweigverein Fritzlar Am 23.5. referierte der frühere Gymnasiallehrer der König-Heinrich-Schule Dr. Frank Helzel über die Geschichtsbilder von Heinrich I. bei Deutschen und Slawen seit dem 19. Jahrhundert. Der Vortrag fand statt aus Anlass des 1100-jährigen Jubiläums der Königserhebung des sächsischen Herzogs Heinrich zum König der Franken und Sachsen im Mai 919 in Fritzlar. Dr. Helzel hat über die ideologische Vereinnahmung Heinrichs in der NS-Zeit, insbesondere u. a. durch Himmler und seine SS promoviert. Der Vortrag erbrachte interessante Aspekte, wie z. B. die politisch-ideologischen Hintergründe für die Grenzziehung in Ost- und Mitteleuropa nach 1945. Obwohl ein Spezialthema war der Vortrag gut besucht. Nach der Sommerpause bestritt unser Vorstandsmitglied Alfons Brüggemeier am 24. August eine weitere Veranstaltung. Er führte auf einem Rundgang durch die Altstadt zwischen Dom, Rathaus und dem ehemaligen
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