Zweigvereine 39 Pfalzbereich und erläuterte die historische Bedeutung von Straßen- und Gassennamen, welche Straßennamen sich geändert haben und warum. Auf Einladung des Bettina von Arnim-Forums der Ursulinenschule und des Geschichtsvereins Fritzlar besuchte der französische Schriftsteller und Zeichner Jacques Tardi Fritzlar als eine der Stätten seiner Kindheit. Der Vater war zwischen 1951 und 1954 Angehöriger der hier stationierten französischen Truppen. Jacques Tardi ist mit seit den 1970er-Jahren über 40 Buchveröffentlichungen ein in Frankreich sehr bekannter politisch engagierter Schriftsteller und Zeichner; das Schicksal seines Vaters sowie der gesamten Kriegsgeneration hat ihn sehr bewegt und dazu veranlasst, eine Trilogie zu verfassen, die mit der Kriegsgefangenschaft des Vaters beginnt. Der dritte Band der Reihe behandelt das Leben des Vaters und der Familie nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach einer von Frau Dagmar Lohmann am Vormittag des 21.11. im Treffpunkt der Ursulinenschule geleiteten Gesprächsrunde, erläuterte Tardi am Abend vor Gästen des Geschichtsvereins sein künstlerisches Werk, beantwortete Fragen und signierte. Auf Einladung von Bürgermeister Spogat trug er sich als bedeutende Persönlichkeit des französischen Kulturlebens in das Goldene Buch der Stadt ein. Begrüßt wurde er vom Ersten Stadtrat, Klaus Reich, der den Empfang leitete und in seiner Ansprache auf die Bedeutung des Besuches hier einging. Begleitet wurde Jacques Tardi von seiner Ehefrau und Chansonsängerin Dominique Grange, die ebenfalls schriftstellerisch tätig ist und sein Lebenswerk immer kreativ begleitet hat, sowie von David Basler, dem Schweizer Verleger der deutschsprachigen Buchausgaben. Den Jahresabschluss bildete die Herausgabe eines Bildbandes über die Wandgemälde und Glasfenster im Fritzlarer St. Petri-Dom. Der ehemalige Pfarrer Dr. Jürgen Kämpf als Mitautor und der Hobbyfotograf Michael Auerbach haben das Buch zusammengestellt. In großformatigen Fotos, aber auch durch zahlreiche Detailaufnahmen erhält der Leser einen anschaulichen Eindruck von der Ausdruckskraft der Wandgemälde und der Glasfenster. Die Bilder sind mit Texten versehen, die erklären, welche historischen Personen oder Ereignisse dargestellt wurden und welche Bedeutung sie für den St. Petri-Dom bzw. die Stadt Fritzlar hatten und haben. Informiert wird auch über die Künstler und ihre Werkstätten. Links: Jacques Tardi beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Fritzlar. Tardi ergänzt seine Unterschrift mit einer besonderen Zeichnung. Rechts: V. l. n. r.: Dagmar Lohmann, Dominique Grange, Jacques Tardi, David Basler, Erster Stadtrat Klaus Reich, Clemens Lohmann