40 Zweigvereine Der Vorstand des Zweigvereins Dr. Michael Lapp, Vorsitzender, Christine Raedler M.A., stellv. Vorsitzende, und Gerhard Blumenröder, Beisitzer. Mitgliederzahl 01.01.2020: 19 (Eintritte: 1, Austritte: 0, Todesfälle: 0) Aus dem Jahresbericht 2019 Anlässlich der zahlreichen Gedenktage und Jubiläen 100 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges und der Einführung der Demokratie in Deutschland lag ein Schwerpunkt der Vorträge auf diesem Zeitabschnitt. Darüber hinaus wurden verstärkt Vorträge in Kooperation mit anderen Geschichtsvereinen angeboten. Im Berichtszeitraum erfreute die 2. Vorsitzende des Hauptvereins Ruth Piro-Klein den Zweigverein gleich mit zwei Vorträgen. Der erste Vortrag beschäftigte sich aus Anlass des 100. Jahrestages mit der Einführung des Frauenwahlrechtes und der Entwicklung der politischen Rechte von Frauen. Nach dem Ende der Monarchie durften erstmals Frauen an Wahlen für die Parlamente in Deutschland teilnehmen. Zuvor hatten Jahrhunderte lang Frauen keine politische Stimme. Aussagen wie „Politik ist Männersache“ oder „Frauen sind an Politik nicht interessiert“ beherrschten die Einstellung zu diesem Thema. Erst der 1. Weltkrieg und die nachfolgende Revolution mit ihren radikalen gesellschaftlichen Veränderungen führten zu einem Umdenken. Im November 1918 wurde im Reichsgesetzblatt das Wahlrecht für „alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen“ verkündet. So durften erstmals Frauen in Deutschland am 19. Januar 1919 an den Wahlen zur Nationalversammlung teilnehmen. Sie erhielten damit das aktive Stimmrecht und ergriffen als frei gewählte Mandatsträgerinnen das Wort im Reichstag und in den Landesparlamenten. Von den insgesamt 423 Abgeordneten der Weimarer Nationalversammlung waren 37 weiblich. Mit der Sozialdemokratin Marie Juchacz hielt die erst Frau eine Rede in einem deutschen Parlament. In anderen europäischen Ländern ließ dieses Zugeständnis an Frauen teilweise noch Jahrzehnte auf sich warten. Aber auch in Deutschland war es nur ein Schritt in die richtige Richtung. Bis zur vollen Gleichberechtigung sollte es noch lange dauern. Erst das Grundgesetz von 1949 gestand Frauen die gleichen bürgerlichen Rechte wie den Männern zu. Die Referentin ging über die reine historische Darstellung hinaus, indem sie ausgehend von der Einführung des Frauenwahlrechtes die Entwicklung im öffentlichen Leben und der politischen Situation bis heute darstellte. Auf Einladung des befreundeten „Geschichtsvereins Erlensee“ hielt Ruth Piro-Klein diesen Vortrag ebenfalls vor den dortigen Mitgliedern und Interessenten. Unter der Überschrift „Am Anfang war das Hemd” referierte die ehemalige Leiterin der Krankenpflegeschule in Korbach Ruth Piro-Klein über die Geschichte der Unterwäsche seit 1700. Das Hemd wurde von Männern wie Frauen gleichermaßen getragen und war Bestandteil jeder Aussteuer. Die Referentin berichtete über die Entwicklung der Mode vom Reifrock des 17. Jahrhunderts bis zur Krinoline des 19. Jahrhunderts ebenso wie von der Wespentaille, die auf bis zu 30 cm Umfang zusammengeschnürt wurde. Selbst in der Schwangerschaft ging die elegante Dame nicht ohne Schnürkorsett. Auch die durch diese extreme Schnürung, teilweise schon bei Zweigverein Gelnhausen
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