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III

 

Jahrhunderte lang galt den Fürsten Hessens, die in Elisabeth ihre gottgesegnete Ahnin verehrten, ihr Name als ein Talisman. Auf Siegeln und Münzen be zeichneten sie sich durch sechs Generationen nach ihrem Verwandtschaftsgrad zu dieser „Hauptfrau des Fürstentums Thüringen“. Ihr Andenken war dem Hause Brabant ein Schatz, der den Erben Thüringens, dem nicht von Elisabeth entstammten Hause Wettin , nach den Anschauungen geistlicher Kreise völlig fehlte. Das ist für die Erhebung des Fürstentums Hessen von kleinen Anfängen zu der hohen Bedeutung, die es nach mals beanspruchen konnte, von nicht geringem Wert gewesen.

Als ein Erbstück der fürstlichen Diakonissin von Marburg ist auf viele hessische Frauen und Jung frauen der Name Elisabeths übergegangen. Möchten die ihn tragen und die ihn gaben, beide Geschlechter und alle Volksklassen in und außerhalb Hessens wetteifern, dem Vorbilde hingebender Nächstenliebe Elisabeths zu folgen in den Bahnen, die unsere Zeit fordert ! Dann werden die schweren sozialen Schäden der Gegenwart viel von ihrer Schärfe verlieren! *)

Marburg, 11. November 1907.

Karl Wenck.

 

 

 

 

 

 

 

 

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*) Eingehender habe ich über das Leben Elisabeths gehandelt in einer Biographie, die dem großen, von dem verstorbenen Großherzog Karl Alexander veranlaßten, Wartburgbuch eingereiht wurde. Es wird nach vieljährigen Vorbereitungen eben jetzt von dem Ver leger (Historischer Verlag Baumgärtel-Berlin ) zum Preise von 260 Mk.

 

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